Tagungsbeitrag
Seibert, Peter:
Managementplan und Pufferzone für die Residenz Würzburg - Ideen für denkmalgerechte Entwicklung und nachhaltigen Schutz
Die Residenz Würzburg als ehemaliger fürstbischöflicher Herrschaftssitz liegt heute nicht nur im Zentrum einer modernen bayerischen Großstadt, sondern darüber hinaus auch im Brennpunkt der kulturellen und touristischen Interessen der Stadt Würzburg.
Daher drohen Gefährdungen im Umfeld aufgrund der hohen städtebaulichen Dichte und des Entwicklungsdruckes: Mögliche Neubauten und Umbauten am Residenzplatz oder in der Hofstraße, der Sichtachse zur Schönbornkapelle, sowie die starke Verkehrsbelastung im Umfeld der Residenz. Aber auch die intensive Nutzung des Schlosses selbst und vor allem der Veranstaltungsdruck stellen ein Problem dar: Etwa die Belastung von Kaisersaal und Weißem Saal durch Veranstaltungen, der Zwang zu immer neuen Events, die extreme Belastung der Schauräume durch große Besuchergruppen, und die generelle Übernutzung des Gebäudes.
Diese Gefährdungspotenziale müssen zunächst erkannt werden, und es muss bei den politisch Verantwortlichen ein Bewusstsein erzeugt werden, dass gegen diese Gefährdungen Strategien entwickelt werden müssen, um die Einzigartigkeit dieser Welterbestätte zu erhalten, gleichzeitig ihre zeitgemäße Nutzung und Präsentation zu entwickeln und positive städtebauliche Entwicklungen in ihrem Umfeld zu fördern.
Deshalb wird derzeit für die UNESCO-Weltkulturerbestätte Residenz Würzburg ein Entwurf für einen Managementplan und für eine Pufferzone erarbeitet. Im Rahmen des Managementplans werden Konzepte erarbeitet, die eine denkmalverträgliche Weiterentwicklung und gleichzeitig bessere konservatorische Bedingungen für die Residenz Würzburg zum Ziel haben. Die Pufferzone soll das unmittelbare Umfeld und die historischen Sichtbezüge vor zu starkem Entwicklungs- und Verkehrsdruck schützen und dazu beitragen, die städtebauliche Qualität zu erhöhen und die Residenz besser an die Altstadt anzubinden.
An Beispielen wird in diesem Vortrag aufgezeigt, welche Ideen zur Verwirklichung dieser Ziele entstehen, wie diese in einen Entwurf für Managementplan und Pufferzone einfließen und praktisch umgesetzt werden könnten.