Tagungsbeitrag
Oepen, Joachim:
„Dotavi reliquias.“ Kölner Schreinsöffnungen im Dom, in St. Severin und St. Peter
In jüngerer Zeit wurden mehrere Öffnungen Kölner Schreine vorgenommen, die zu unerwarteten und erstaunlichen Ergebnissen führten, nicht zuletzt weil es auf diese Weise für vormoderne Zeiten zu neuen Quellenfunden kam. Hinzu treten bereits im 19. Jahrhundert erfolgte Schreinsöffnungen. In diesem Beitrag soll anhand von drei Fällen v.a. methodisch aufgezeigt werden, dass bei einem solchen Prozedere höchst unterschiedliche, als Quellen anzusehende Materialien zu Tage treten. Diese bedürfen zusammen mit der schriftlichen Dokumentation auch früherer Öffnungen, welche ihrerseits eine zentrale Quelle darstellt, einer sorgfältigen Auswertung. Angesichts der Unterschiedlichkeit dieses Quellenmaterials einerseits und seiner inneren Kohärenz bzw. seines komplementären Charakters andererseits ist dies nur möglich in inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen wie z.B. der historischen Anthropologie und der Sphragistik.
Dr. Joachim Oepen ist stv. Leiter des Historischen Archivs des Erzbistums Köln, Mitherausgeber von „Geschichte in Köln. Zeitschrift für Stadt- und Regionalgeschichte“ sowie des „Nordrheinischen Klosterbuches“, Lehrbeauftragter der Universität zu Köln. Forschungsschwerpunkte: Kölner Stadt- und rheinische Landesgeschichte, Historische Hilfswissenschaften.